Alle Artikel mit dem Schlagwort: Care for Chronic Condition

Kurzbericht: Versorgung von Patienten mit ALS von der Aufnahme bis zur Entlassung im häuslichen Bereich. Eine Hospitation in Australien.

Autoren: Dr. med. Johannes Dorst, Sarah Felk, Ellen Keuchel, Falk Schradt, Nathalie Szimeth   Die Neurologie  an den RKU – Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm gGmbH ist auf die Behandlung von Patienten mit Amyotropher Lateralsklerose (ALS) spezialisiert und gehört diesbezüglich zu den führenden Kliniken in Deutschland. Dies betrifft sowohl die stationäre Versorgung (Diagnosestellung, Beatmung, Anlage von Ernährungssonden, Palliativmedizin) als auch den ambulanten Bereich (Verlaufskontrollen, Zweitmeinungen). Darüber hinaus existiert ein Forschungszentrum für Motoneuronerkrankungen, unter dessen Führung ein nationales Netzwerk aus spezialisierten ALS-Kliniken entstanden ist. Im Rahmen dieses Netzwerks sind eine Vielzahl von multizentrischen, auf höchster Ebene publizierten Studien durchgeführt worden. Ausgangssituation Um die Versorgung der Patienten in allen Bereichen zu gewährleisten, werden diese im stationären Bereich von einem interdisziplinärem Team betreut. Darunter gehören u. a. die Bereiche Ergo-, Physio- und Atemtherapie, Logopädie, Ärzte und die Pflege. Bei der ALS handelt es sich um eine chronisch fortschreitende und nach einer mittleren Lebenserwartung von ca. 3 Jahren stets tödlich endenden Nervenerkrankung, in deren Verlauf es zu einer sukzessiven kompletten Lähmung der gesamten Willkürmuskulatur kommt. Dies führt zu einer völligen …

Kurzbericht: Kurzinterventionen für chronisch Erkrankte. Eine Hospitation in London.

Autoren: Dr. Miriam Depping, Natalie Uhlenbusch     Ausgangssituation Menschen mit seltenen chronischen Erkrankungen (selten = weniger als 5 von 10.000 Personen) sind erheblichen Belastungen ausgesetzt, erhalten aber häufig aufgrund der Seltenheit ihrer Erkrankung keine adäquate Behandlung. Auch die psychosozialen Belastungen dieser Patientengruppe haben lange Zeit kaum Aufmerksamkeit erhalten. Mit dem Projekt „Patienten für Patienten“ möchten wir Menschen mit seltenen Erkrankungen bei ihrer Krankheitsbewältigung unterstützen. Hierfür entwickeln wir derzeit ein neues Programm, das Selbstmanagement und qualifizierte Peer-Beratung miteinander verknüpft. Patienten erhalten im Rahmen dieses Programms ein Selbstmanagement-Manual, das sie selbstständig von zu Hause aus bearbeiten. Hierbei werden sie von anderen Erkrankten telefonisch begleitet, die vorher durch uns auf ihre Beratungstätigkeit vorbereitet und durch Supervision begleitet werden. Ziel der Hospitation Die Hospitation in London sollte dazu dienen, uns mit Experten in der Entwicklung und Durchführung von Kurzinterventionen für chronisch Erkrankte auszutauschen. Hierbei standen die folgenden Fragestellungen im Fokus: Welche konkreten Inhalte und Übungen haben sich im Zusammenhang mit Selbstmanagementprogrammen als umsetzbar und wirksam erwiesen? Welche Hindernisse können bei der Implementierung von Selbstmanagementinterventionen auftreten und welche Strategien …

Neues Themenheft: „Versorgung chronisch Kranker: Ansätze und Perspektiven aus dem Ausland”

Die Transferplus-Ausgabe Nr. 11 ist ab sofort kostenlos erhältlich! Das Themenheft greift die ambulante und stationäre Versorgung chronisch kranker Menschen unterschiedlichen Alters im In- und Ausland auf und gibt wichtige Impulse für eine verbesserte Versorgungspraxis in Deutschland. Behandelt werden Themen wie die „Primärversorgung im multiprofessionellen Team“, „Chronisch kranke Patienten nach Intensivtherapie“ und die „Versorgung chronisch kranker Menschen am Beispiel jung erkrankter Parkinsonbetroffener“. Das vorliegende Heft ist die inzwischen elfte transferplus-Ausgabe, die das Institut g-plus der Universität Witten/Herdecke herausgibt, und die zweite, die im Rahmen des von der Robert Bosch Stiftung geförderten Programms Care for Chronic Condition erscheint. Im Programm Care for Chronic Condition wurden Aufenthalte im Ausland gefördert, durch die neue Erkenntnisse zur Versorgung chronisch und mehrfach erkrankter Menschen gewonnen werden konnten. „Die Autorinnen und Autoren des Heftes sind vornehmlich Teilnehmende des Programms, die Ergebnisse aus ihren Auslandsaufenthalten vorstellen und daraus resultierende Umsetzungsbeispiele in Deutschland skizzieren“, sagt Dr. Elke Donath, Herausgeberin des Heftes und Leiterin des Instituts g-plus. Das Themenheft ist ab sofort kostenlos erhältlich – als Druckversion gegen einen frankierten Rückumschlag oder als pdf-download …

Kurzbericht: Familienorientierte Frühförderung – das Konzept „Atención temprana cantrada en la familia“ in Spanien

Autorin: Marion Wachter   Im Rahmen des Programms „Care for Chronic Condition“ hatte ich die Möglichkeit, vom  6.2.-11.2.2017 das Konzept „Atención temprana centrada en la familia“ (Familienorientierte Frühförderung) in Spanien kennenzulernen. Dazu konnte ich drei Tage in Valencia in einer Frühfördereinrichtung hospitieren und danach drei Tage in Madrid an einer Fortbildung beim Begründer des Konzepts, Robin McWilliam, teilnehmen. Ich arbeite als Physiotherapeutin im interdisziplinären Team der Frühberatungsstelle in Darmstadt. Wir sind zuständig für Familien, die ein Kind mit Behinderung oder Entwicklungsverzögerung haben und bieten neben unterschiedlichen  therapeutischen Angeboten immer auch Beratung für die Eltern und andere Bezugspersonen an. Im Team beschäftigen wir uns schon länger mit dem klientenzentrierten Ansatz und der Konzepterweiterung bezüglich Stärkung der elterlichen Erziehungskompetenz. Ziel Über ein anderes europäisches Projekt habe ich von dem Konzept der Einrichtung „Centro de Educación Infantil y Atención Temprana UVC“ in Valencia erfahren und konnte dank der Unterstützung der Robert Bosch Stiftung und der Leiterin meiner Heimateinrichtung die Arbeitsweise der spanischen Kolleginnen praktisch und theoretisch kennenlernen mit dem Ziel zu prüfen, inwieweit sich bewährte Inhalte in unseren …

Kurzbericht: Pflegerisch-technische Assistenzsysteme im akutklinischen Setting zur Förderung der Aktivitäten des täglichen Lebens von Schlaganfallpatienten. Erfahrungen aus der Schweiz.

Autor: Alexander Hochmuth   Bei chronisch verlaufenden neurologischen Erkrankungen entstehen für den Patienten langfristige Einschränkungen der Aktivitäten des täglichen Lebens. Darüber hinaus geht die Versorgung dieser Patientengruppe einher mit starken körperlichen und psychischen Belastungen der zu pflegenden Personen. Über den Einsatz von technischen Assistenzsystemen im Kontext der akutklinischen/pflegerischen Versorgung dieser Patientengruppe gibt es wenige Erkenntnisse. Dies gilt auch für die Auswirkungen und den Nutzen von Technik im Kontext der professionellen Pflegearbeit sowie die Erfassung der Nutzerperspektive. Technische Assistenzsysteme Assistenzsysteme umfassen den Einsatz von Monitoring- und Servicerobotern, Rehabilitationsrobotern, Mobilisationshilfen, Sensorsystemen, Selftracking Apps und IT-Systemen zur Erleichterung komplexer Situationen. Im Übergang von der akuten Phase eines Schlaganfalls (oder anderer neurologischen Erkrankungen) bis zur Rehabilitationsphase zielen Maßnahmen des multiprofessionelle Teams – Pflege, Medizin, Physio- und Ergotherapie – darauf ab, die Selbstständigkeit von Schlaganfallpatienten zu erhalten bzw. zu fördern. Hospitation in der Schweiz Im November 2016 hatte ich insgesamt eine Woche die Gelegenheit, an unterschiedlichen Einrichtungen der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) zu hospitieren, gefördert von der Robert Bosch Stiftung im Programm „Care for Chronic Condition“. Am Department …

Kurzbericht: Advanced Practice Nursing bei schwer betroffenen Schädel-Hirn-Traumata- und Schlaganfallpatienten – Hospitation in der Schweiz

  Autor: Jan Röttgers   Menschen mit Schädel-Hirn-Traumata oder Schlaganfall sind häufig in ihren Aktivitäten des täglichen Lebens stark eingeschränkt. Prognostisch hat ein Großteil dieser Patienten einen langen und mühsamen Rehabilitationsprozess vor sich. Enge Angehörige sind dadurch häufig ähnlich schwer belastet wie der Patient selbst. In der deutschen Praxis bestehen Versorgungslücken in den Bereichen Kommunikation sowie Patienten- und Angehörigenbetreuung. Beide Gruppen sind im Hauptteil mit der Situation und der Erkrankung sich selbst überlassen und häufig überfordert. Mithilfe von Pflegeexperten und Advanced Practice Nurses begegnet die Pflege in der Schweiz diesen Versorgungslücken mit gezielten kommunikativen und organisatorischen Konzepten. Ziel der Hospitation Ziel meiner 14-tägigen Hospitation in der Schweiz war es, auf den Intensivstationen der Universitätsspitäler in Zürich und Basel pflegerische Konzepte in der Schädel-Hirn- Trauma- und Schlaganfallversorgung kennenzulernen. Aus der Perspektive der Pflegeexperten und Advanced Practice Nurses sollten die Herangehensweisen an diese komplexen Patientenfallsituationen mit Hirnverletzungen näher betrachtet werden. Im Fokus der Visitation standen Pflegeberatung, Angehörigenbetreuung und strukturelle Gegebenheiten. Erste Ergebnisse Die Pflegeexperten und APNs auf den verschiedenen Intensivstationen nutzten in der täglichen Versorgung der neurologischen Patienten …

Kurzbericht: Joanna Briggs Comprehensive Systematic Review Training (CSRT) in Großbritannien

Autorin: Dr. Anne Rebafka   Vom 10. bis 14. Oktober 2016 hatte ich die Möglichkeit, im Rahmen des Programms Care for Chronic Condition am Comprehensive Systematic Review Training (CSRT) des Joanna Briggs Instituts (JBI) in Cardiff, Großbritannien, teilzunehmen. Ziele Die Ziele der Durchführung des CSRT waren für mich die folgenden: (1) Erlernen, wie solide, hochwertige systematische Reviews erstellt werden. Diese Fähigkeit ist notwendig, um konkrete Fragestellungen beantworten zu können. Sie wird daher direkten Einfluss auf die Pflegepraxis in meinem Verantwortungsbereich sowie auf meine Lehre in der Pflege haben. Daneben können auch Kolleginnen und Kollegen in ähnlichen Rollen von meinen Kenntnissen profitieren können. (2) Erarbeitung eines konkreten Protokolls für ein systematisches Review qualitativer Studien im Bereich Selbstmanagement nach solider Organtransplantation. Dies soll eingebettet sein in die Erarbeitung eines Konzepts, das organtransplantierte Patienten befähigen soll, ihr Selbstmanagement zu optimieren. Während aus pflegerischer und medizinischer Sicht die Notwendigkeit bestimmter Maßnahmen (u. a. Medikamentenadhärenz, Selbstmonitoring, Ernährung, Sonnenschutz) klar definiert ist, sind die Sichtweisen und damit die Bedürfnisse organtransplantierter Patienten an ihr Selbstmanagement weitgehend unbekannt. Diese müssen jedoch im Sinne …

Kurzbericht: Advance Care Planning – patientenzentrierte Versorgung am Lebensende. Hospitation in den USA.

Autorin: Kornelia Götze   Tagtäglich werden Therapieentscheidungen bei aktuell nicht einwilligungsfähigen Patienten in kritischen Situationen ohne die Kenntnis des Patientenwillens getroffen. Das medizinisch Machbare, Handlungsalgorithmen und Leitlinien der Akutmedizin sind noch immer die führenden Entscheidungshilfen, doch zu welchem Preis? Betroffene, ihre Angehörigen und nicht zuletzt das medizinische Fachpersonal erfahren unter Umständen großes Leid, erstere sogar Körperverletzung. Um hieraus einen Ausweg zu finden, wurde lange die Verfassung einer Patientenverfügung postuliert, auch durch den Gesetzgeber 2009 explizit gestärkt, jedoch bleiben Patientenverfügungen mit der herkömmlichen Herangehensweise meist wirkungslos. Studien zeigen, dass Patientenverfügungen zu wenig verbreitet sowie, wenn vorhanden, vielfach nicht auffindbar, aussagekräftig oder valide sind und selbst dann, wenn sie vorliegen und anwendbar wären, häufig nicht befolgt werden. Advance Care Planning (ACP) Eine Lösung dieses Dilemmas heißt Advance Care Planning (ACP) – zu Deutsch „Behandlung im Voraus planen“ (BVP). Es ist ein umfassendes Konzept, mit dessen Hilfe eine patientenzentrierte Behandlung auch bei akuter, anhaltender oder dauerhafter Nicht-Einwilligungsfähigkeit möglich ist. Therapieziele und Behandlungswünsche werden in einem mehrzeitigen Gesprächsprozess durch professionelle Gesprächsbegleiter mit den Betroffenen erarbeitet und dokumentiert. Eingebettet ist …

Kurzbericht: Versorgung von Menschen mit Herzinsuffizienz in der Schweiz

Autorin: Doris Perko   Der demographische Wandel und die deutlich erhöhte Lebenserwartung der Menschen in Deutschland verändern auch die Erwartungshaltung an die Pflegefachkräfte. Auch der rasche medizinische Fortschritt und der steigende Kostendruck im Gesundheitswesen bringen neue Herausforderungen mit sich, die eine vielfältige und vertiefte Fachkompetenz erfordern. In der Klinik ist die enge Zusammenarbeit mit Ärzten und anderen professionellen Fachbereichen sowie die Orientierung an Erkenntnissen aus der Pflegeforschung eine wichtige Voraussetzung, um die Patientenversorgung zu verbessern. Die Verbindung zwischen klinischer Praxis und pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen ist eine zukunftsweisende Entwicklung für eine optimale Patientenversorgung, vor allem für Menschen mit chronischen Erkrankungen und deren Angehörige. Das wollte ich kennenlernen Im Februar 2016 habe ich im Rahmen des Programms Care for Chronic Condition eine zweiwöchige Hospitation in Zürich durchführen können. Der Fokus der Hospitation lag auf der Versorgung chronisch erkrankter Herzpatienten und der Frage, wie sich die Pflege durch akademisierte Pflegefachkräfte für die Patienten verändert. Ich wollte erfahren, welche Möglichkeiten die Kollegen in der Schweiz entwickelt haben und wie diese umgesetzt werden, um die Versorgung von chronisch erkrankten Herzpatienten zu …