Großbritannien, 4. – 8. April 2016

Erste von drei Studienreisen im Programm „Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus – Internationale Studienreisen“, gefördert von der Robert Bosch Stiftung

20 Teilnehmende reisten mit Experten vom 4. bis 8. April 2016 nach Großbritannien – zu Einrichtungen mit Vorbildcharakter in der Versorgung von Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus.

In Großbritannien leben insgesamt 850.000 Menschen mit Demenz. Bereits seit 2009 gehört eine gute Versorgung von Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus zu den nationalen Zielen in Großbritannien. Seitdem haben sich zahlreiche Kliniken auf den Weg gemacht und innovative Modelle und Konzepte zur Versorgung von Menschen mit Demenz erprobt und eingeführt joom. Mit Erfolg: Demenz hat sich zu einem zentralen Thema für den nationalen Gesundheitsdienst Großbritanniens entwickelt und wird von immer mehr Akutkrankenhäusern nachhaltig verfolgt. Im April 2016 besuchten 20 ausgewählte Teilnehmende renommierte Einrichtungen, die zur Spitzengruppe dieser Entwicklung gehören.

Das Reiseprogramm vom 4. – 8. April 2016 umfasste:

Datum Reiseprogramm Informationen zur besuchten Einrichtung
Montag
4. April 2016
  • Anreise nach London vom Airport Düsseldorf
  • Besuch des Royal College of Nursing
  • Gemeinsames Abendessen im Hotel und fachliche Nachbesprechung
 Royal College of Nursing
Das Royal College of Nursing (RCN) ist die größte Vereinigung von Pflegenden weltweit und der britische Berufsverband der Pflegenden. Das RCN vertritt die beruflichen Interessen der Pflegekräfte, die in den öffentlichen, privaten und freiwilligen Sektoren tätig sind. Das RCN engagiert sich im thomapyrin migräne apotheke und versucht durch die Patientenversorgung weiterzuentwickeln.
Dienstag
5. April 2016
  • Besuch des Hillingdon Hospital, London/Uxbridge, Beaconsfield East Ward
  • Bustransfer nach Bath
  • Stadtführung in Bath
  • Fachliche Nachbesprechung
Hillingdon Hospital, London/Uxbridge, Beaconsfield East Ward
Die Einrichtung entwickelte im Rahmen einer Initiative der britischen Regierung den besonderen Demenzbereich „Beaconsfield East Ward“. Dabei wurde Wert auf eine ruhige und dennoch anregende Umgebung gelegt, mit besonderen Investitionen in Licht, Böden, Wegfindung mit Bildern und Worten, einen anregenden Tagesraum, Räumlichkeiten für geriatrische Rehabilitation sowie einen Raum für sensorische Stimulation.
Mittwoch
6. April 2016
  • Besuch des Royal United Hospital Bath
  • Bustransfer nach Worcester
  • Fachliche Nachbesprechung
  • Abend zur freien Verfügung
Royal United Hospital Bath
Das Royal United Hospital in Bath zeichnet sich durch zwei Bereiche aus, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz ausgerichtet sind. Besondererer Wert wird auf nicht spiegelnde Böden, schattenfreie Beleuchtung sowie auf barrierefreie Gänge gelegt. Durch Farbgebung, Kontraste, Bilder und Möblierung hat man versucht, den Krankenhauscharakter in der Einrichtung zu mildern.
Donnerstag
7. April 2016
  • Besuch der University of Worchester
  • Bustransfer nach Wolverhampton
  • Besuch des New Cross Hospital
  • Bustransfer nach Bradford
  • Gemeinsames Abendessen im Hotel und fachliche Nachbesprechung
University of Worchester
Treffen mit Prof. Dawn Brooker und ihrer Forschungsgruppe. Dawn Brooker ist Direktorin der University of Worcester Association for Dementia Studies.
New Cross Hospital, Wolverhampton
In Reaktion auf die nationale Demenzstrategie wurde das Krankenhaus beauftragt, ein personenzentriertes Modell zur Behandlung und Pflege von Menschen mit Demenz zu entwickeln. Das Projekt zeichnet sich durch eine direkte Beteiligung der obersten Managementebene am Gesamtprozess aus. Im Zentrum der Veränderung stand die Methode des Pflegebündels, wobei in diesem Fall die Ebenen „sichere und übersichtliche Umgebung“, Ernährung, Kommunikation sowie Sicherung von Kerninformationen zur Person fokussiert wurden. Hinzu kommt ein Pflegepfad von der Aufnahme bis zur Entlassung und eine enge Kooperation mit lokalen Pflege- und Sozialdiensten. Ein Informationssystem macht jedem Mitarbeiter in jedem Arbeitsbereich deutlich, dass man es mit einer Person mit Demenz zu tun hat. Ein eigener Bereich für Menschen mit Demenz (und anderen Diagnosen) wurde zusammen mit einem klinikinternen „outreach-service“ geschaffen, der in Form einer Liason anderen Klinikbereichen zuarbeitet. Eine Demenzberatung, die vor und nach dem Aufenthalt Patienten und Familien begleitet, ergänzt das Angebot.
Freitag
8. April 2016
  • Besuch Bradford Teaching Hospitals
  • Bustransfer zum Airport Manchester
  • Abreise vom Airport Manchester nach Düsseldorf
Bradford Teaching Hospitals
Das Design am St. Luke’s Hospital wurde grundlegend erneuert und gilt als vorbildlich für die Möglichkeiten eines Krankenhauses, Bedürfnissen von Menschen mit Demenz entgegen zu kommen. Gemeinschaftsräume wurden umgestaltet, mehr wohnliche Einheiten und eine Farbgebung geschaffen, die die Orientierung stützt. Die Einrichtung entwickelte eine Umgebung, in der Kunst, Berührung und sinnvolles Tätigsein integriert werden. Besucher und Patienten können beim Warten oder in der Freizeit auf Filme aus dem „Yorkshire Film Archive“ zurückgreifen und darüber ins Gespräch kommen. Neben Orientierungshilfen wurde ein komplexes Lichtsystem implementiert, das die Tageszeitorientierung sowie den Tag-Nachtrhythmus unterstützt.

Reiseleitung

Christian Müller-Hergl - Universität Witten/Herdecke

Christian Müller-Hergl, DCM Strategic Lead, DCM Trainer, Leiter gerontopsychiatrischer Lehrgänge am Careum, Aarau, Schweiz und bei der Connexia, Vorarlberg, Österreich, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Dialogzentrum Demenz an der Universität Witten/Herdecke

 
 

Reisebericht

Den Kurzbericht zur Reise finden Sie hier, den ausführlichen Reisebericht lesen Sie hier.

Nächste Studienreise

Die zweite Studienreise im Programm „Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus – Internationale Studienreisen“ wird im Frühjahr 2017 stattfinden. Die zweite Reise wird die Teilnehmenden nach Norwegen führen. Der Bewerbungszeitraum wird in Kürze bekannt gegeben. Abonnieren Sie unseren Newsletter, um zeitnah davon zu erfahren.

Beratung und Kontakt

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Ansprechpartner: Cäcilia Nürnberger

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E:  g-plus@uni-wh.de