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Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus – Start der Studienreise nach Norwegen

Internationale Studienreise: Vom 29. Mai bis 2. Juni 2017 erhalten 25 deutsche Fachleute einen Eindruck von der Versorgung von Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus in Norwegen. Die Exkursion wird gefördert von der Robert Bosch Stiftung und koordiniert vom Institut g-plus der Universität Witten/Herdecke.

Wie können Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus betreut werden? Welche Konzepte eignen sich, um herausforderndem Verhalten zu begegnen? Diese und weitere Fragen rund um das demenzsensible Krankenhaus beschäftigen aktuell immer mehr Akteure im deutschen Gesundheitswesen. Denn Fakt ist: Infolge des demografischen Wandels steigt die Zahl der älteren Krankenhauspatienten mit der Nebendiagnose Demenz.

Einige innovative Projekte zur besseren Versorgung von Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus wurden hierzulande in den vergangenen Jahren bereits initiiert. Doch zahlreiche Einrichtungen sind noch nicht ausreichend auf die neuen Herausforderungen vorbereitet.

Warum eine Studienreise?

Hier setzt die Studienreise „Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus“ nach Norwegen an. Bei der von Fachexperten geführten Exkursion haben 20 Fachpersonen – darunter Ärzte, Psychologen und Pflegekräfte – Gelegenheit, ausgewählte Einrichtungen mit Vorbildcharakter zu besuchen und sich mit norwegischen Kollegen auszutauschen. Als Absolventin des Masterstudiengangs Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz an der Universität Witten/Herdecke und auf Alters- und Pflegethemen spezialisierte Bloggerin begleite ich die Reise und berichte darüber.

Von den Norwegern lernen

Norwegen hat eine nationale Demenzstrategie und seit der Gesundheitsreform im Jahr 2012 facettenreiche, sektorenübergreifende Versorgungsformen für Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus eingeführt. Bei Besuchen von Einrichtungen mit Modellcharakter, unter anderem der Universitätskliniken Oslo, der Universitätsklinik Helse Stavanger sowie des Haraldsplass Diakonale Sykehus in Bergen, können sich die Teilnehmer ein Bild davon machen, wie diese in der Praxis umgesetzt werden. Im Fokus stehen dabei die Schwerpunkte Schmerz und Delir bei Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus.

Zwei Gründe für die Reiseteilnahme

Dr. Stefan Spannhorst - www.g-plus.org ©katicares.com

„Ich bin aus zwei Gründen bei der Reise dabei. Der erste ist ganz pragmatisch: Ich möchte von den norwegischen Krankenhäusern lernen“, sagt Stefan Spannhorst, Oberarzt, Neurologe und Psychiater am Evangelischen Klinikum Bethel in Bielefeld. „Außerdem freue ich mich auf den Austausch mit den Kollegen aus Norwegen sowie den anderen Reiseteilnehmern weil ich glaube, dass auf diese Weise innovative neue Konzepte entstehen können.“

Wissen erwerben und weitergeben

Stefan Spannhorst und seine Mitreisenden sind Multiplikatoren, die das erworbene Wissen im Anschluss an die Exkursion nutzen sollen, um in ihren Einrichtungen demenzsensible Konzepte zu installieren und zu etablieren.

Mehr Infos zum Reiseverlauf

Mehr über die Eindrücke und Erfahrungen der Teilnehmer erfahren Sie in der kommenden Woche hier sowie auf meinem Blog. Auf Twitter informieren zudem @katicares und @gplusinstitut über den Verlauf und die Höhepunkte der Reise.

 

Über die Autorin:

Kati Borngraeber - www.g-plus.org ©katicares.com

Kati Borngräber ist Redakteurin in einer Kommunikationsagentur in Hamburg. 2017 hat sie einen pflegewissenschaftlichen Master an der Universität Witten/Herdecke gemacht und bloggt seitdem auf www.katicares.com über Themen rund um das Alter und Altenpflege.