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Kurzbericht: 3rd European Health Literacy Conference in Brüssel

Im Rahmen meiner Förderung konnte ich im November 2015 an der 3rd European Health Literacy Conference in Brüssel teilnehmen.

Schwerpunkt der Konferenz

Thematischer Schwerpunkt dieser europäischen Konferenz war das Thema „Health Literacy in a Life Course“, welches sich mit der Förderung von Gesundheitskompetenz und Gesundheitsbildung im Lebensverlauf als Voraussetzung für eine aktive Teilhabe an der Gesundheitsversorgung sowie die Befähigung zur eigenständigen Bewältigung einer chronischen Erkrankung beschäftigt.

In den letzten Jahren hat der Begriff der „Health Literacy“ (zu deutsch am besten mit Gesundheitskompetenz bzw. Gesundheitsbildung zu übersetzen) in den Gesundheitswissenschaften eine zunehmende Bedeutung erlangt und wird heute insbesondere bei Patienten mit chronischen Erkrankungen als Schlüsselkompetenz in der patientenorientierten Versorgung gesehen.

Im Rahmen dieser Konferenz diskutierten Wissenschaftler, Gesundheitspolitiker und Mitglieder des europäischen Parlaments sowie nationaler Parlamente und Gesundheitsorganisatoren, Vertreter von Patientenorganisatoren sowie der Krankenkassen neue Wege und Möglichkeiten, die Gesundheitskompetenz von chronischen kranken und älteren Patienten evidenzbasiert zu verbessern und Health Literacy als Kernvoraussetzung für lebenslange Gesundheitsförderung auf nationaler und europäischer Ebene in Form von Handlungsempfehlungen für Politik und Gesundheitssysteme zu etablieren. Weitere Daten und Informationen finden Sie auch unter der auf dem Kongress neu eröffneten Plattform http://healthliteracycentre.eu, auf der die wichtigsten Fakten und Ergebnisse veröffentlicht sind und die insbesondere auch zum aktiven Mitwirken durch Publikationen und Modellprojekte einlädt.

Inhaltliche Schwerpunkte des Kongressbesuchs

Inhaltliche Schwerpunkte meines Kongressbesuches war zum einen die Teilnahme an der Vorstellung des IROHLA-Projektes „The IROHLA Project – Towards Sustainable Health Systems: The IROHLA evidence-based guidelines on improving health literacy in the ageing population“. IROHLA ist ein Europäisches Forschungskonsortium aus 20 europäischen Forschungsinstitutionen aus 10 Nationen, das sich – gefördert durch das 7. Rahmenprogramm der EU-Fördermaßnahmen mit der Erarbeitung von Leitlinien für Politik und Praxis zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz älterer Patienten beschäftigt hat. Hierbei wurden im Rahmen des Kongresses die interdisziplinäre erarbeiteten Empfehlungen für Gesundheitspolitik, Gesetzgebung, Kommunen und die medizinische Praxis vorgestellt.

3rd European Health Literacy Conference in Brüssel

3rd European Health Literacy Conference in Brüssel – Präsentation irohla – www.g-plus.org – Foto: Prof. Dr. Julia Seiderer-Nack

Weiter besuchte ich den Workshop Health Literacy and Innovations in Communication sowie Seminare zum Thema Health Literacy during Life Course, in denen exemplarisch die Förderung von Gesundheitskompetenz als Voraussetzung für Disease Management Programme vorgestellt wurde.

Transfer der Erkenntnisse in die Hochschule

Die neu gewonnen Erkenntnisse des Kongressbesuches werden im Rahmen meiner Lehrtätigkeit an der Hochschule beispielsweise in den neuen Masterstudiengang „Angewandte Gerontologie“ transferiert.

Dieser Bericht wurde verfasst von:

Prof. Dr. Julia Seiderer-Nack, Katholische Stiftungsfachhochschule München